2017 - KW 15 nördl. Adria

7.04.2017 Kressbronn - Steinbach a. Brenner

In der Karwoche 2017 wollen wir uns an der nördlichen Adria in Italien aufhalten und hoffen dort auf Sonnenschein und sommerliche Gefühle.

Also starten wir am Freitag, 7.4.2017 am Vormittag und fahren ganz gemütlich über das Allgäu nach Pfronten und dann weiter über den Fernpass, Telfs, Innsbruck und dann auf der alten Brennerstrasse bis nach Steinbach am Brenner. Hier beschliessen wir den Tag auf einem ruhigen Plätzchen unter der großen Autobahnbrücke mit einer schönen Aussicht in das Gschnitztal und zum Habicht. Unter der Brücke hört man keinen Lärm und wir verbringen eine ruhige erste Nacht.


08.04.2017 Steinbach - Gemona

Nach dem Frühstück fahren wir bei strahlendem Sonnenschein weiter auf der Brennerpassstrasse bis nach Sterzing, dann geht es in Richtung Osten in das Pustertal bis nach Toblach. Hier wird erst einmal Mittagspause gemacht und ich schaue mir die schönen alten Häuser in Toblach an. Von unserem Parkplatz kann ich die Bonner Hütte sehen, die unterhalb des Pfannenhorns liegt. Im letzten Sommer bin ich hier mit dem Bergführer vom Hotel Mirabell zur Hütte aufgestiegen.

Von Toblach geht es weiter über Sexten und über den Kreuzbergpass bis nach St. Stephano di Cadore. Dort biegen wir ab und fahren durch das wildromantische Tal der Piave bis auf den Pass bei Cima Sappada und dann hinunter nach Tolmezzo. In Gemona, südl. von Tolmezzo bleiben wir auf dem Stellplatz oberhalb des Tales. Am Abend gibt es noch einen Spaziergang in die schöne kleine Altstadt mit einer Eisbelohnung.


09.0.42017 Gemona - Grado

Geweckt werden wir von den Kirchenglocken, denn es ist Palmsonntag. Ich steige am Vormittag noch auf die alte Burg von Gemona hoch, allerdings ist die Burg geschlossen, da derzeit Restaurierungsarbeiten ausgeführt werden. Aber man hat einen schönen Ausblick in das Tal des Tagliamento. In Gemona sind viele Leute mit Palmwedeln unterwegs, um diese segnen zu lassen. Gemona wurde im Krieg durch die Deutschen total zerstört, wurde aber zum größten Teil wieder fast originalgetreu aufgebaut.
Wir fahren dann auf der Bundesstrasse weiter Richtung Süden bis nach Palmanova, ein alte Festungsstadt, die noch ringsherum durch eine gut erhaltene Festung umschlossen ist. In Palmanova befindet sich im Zentrum ein sehr großer freier Platz, auf dem mittelalterliche Maschinen gezeigt werden, die zum Festungsbau gebraucht wurden. Nachmittags geht es dann weiter nach Grado auf den großen Stellplatz östlich der Stadt, der dicht am Meer liegt. Wir sind erstaunt, wie voll der Platz ist, es sind viele Italiener und Slowenen mit dem Wohnmobil hier, die sich am Strand sonnen. Gegen Abend wird es aber deutlich leerer, da das Wochenende vorbei ist.

Und wir gehen abends noch in der Stadt eine Pizza essen.


10.04.2017 Grado

Heute bleiben wir in Grado und fahren am Vormittag mit dem Rad am Strand entlang in die Altstadt von Grado. Manche Gassen sind so eng, dass wir fast nicht mit dem Rad durch kommen. Es ist gut, dass es noch sehr wenige Touristen hat und so können wir genüsslich durch die Altstadt bummeln. Sehenwert ist die Kirche Santa Euphemia, die einen wunderschönen Mosaikboden hat. Wir wollen uns garnicht vorstellen, wie es hier in der Hochsaison zugehen wird, wenn es nur so von Touristen wimmelt. Am Nachmittag fahren wir mit dem Rad in Richtung Monfalcone an den großen Campingplätzen vorbei, die meist noch geschlossen sind.

Der Strand von Grado ist sehr flach und man kann hunderte Meter hinauslaufen, bis man an das Wasser kommt.


11.04.2017  Marano di Lagunare

Heute am Montag verlassen wir Grado und fahren zurück bis Cervignano di friuli, wo wir erstmal unsere Vorräte wieder auffüllen müssen. Dann geht es gemütlich weiter nach Marano Lagunare, einem kleinen aber sehr alten Fischerdorf an der Lagune di Marano. Hier finden wir direkt an der Hafeneinfahrt und in der Nähe des Friedhofes ein wunderschönes Plätzchen direkt am Wasser mit Blick auf Lignano und wir stehen ganz allein hier und werden nicht gestört. Marano ist noch ein uriges Fischerdorf, das noch nicht vom Tourismus verunstaltet wurde und wir sehen auch keine weiteren Camper hier. Am Nachmittag drehen wir noch eine Runde mit dem Rad und kommen dabei auch an der Fischauktionshalle vorbei, wo allerdings gerade die letzten Fische verkauft und verladen werden. Wir haben auf alle Fälle einen ruhigen Abend und eine ruhige Nacht, die wir geniessen.


12.04.2017 Lignano Sabbiadoro- Caorle

Heute fahren wir gemütlich um die Lagune di Marano herum nach Lignano Sabbiadoro, die absolute Ferienstadt an der Adria, ein riesiger Sandstrand, der tatsächlich goldfarben ist, große Hotels, eine Unmenge von Ferienappartements mit geschlossenen Rollladen und ein riesiger Sportboothafen lassen erahnen, was hier im Sommer los sein muss. Nicht unsere Welt, aber man muss es einmal gesehen haben. Nach unserer Mittagspause fahren wir weiter nach Caorle. Dabei sehen wir am Ufer des Flusses Tagliamente etliche große Fischernetze, die über Seilzüge ins Wasser gelassen werden und dann wieder herausgehoben werden.

In Caorle schauen wir uns in der Altsstadt um, die uns ganz gut gefällt und auch nicht so mondän ist wie Lignano. Auf dem Marktplatz gibt es noch ein Eis und dann suchen wir uns einen Übernachtungsplatz in der Nähe des öffentlichen Schwimmbades in Porto Santa Margaritha. Auch hier wieder nur Rollladensiedlungen, die auf den Sommer warten. Wir suchen noch ein Restaurant, das geöffnet hat und es gibt dann am Abend noch eine valenzianische Paella und Spaghetti Carbonara. So beschliessen wir einen weiteren schönen Tag unserer Reise.


13.04.2017 Punta Sabbioni - Venedig

Wir starten morgens gemütlich in Richtung Westen immer am Meer entlang. Unser Ziel ist Punta Sabbioni auf der Spitze der Halbinsel von Jesolo, wo wir vor 7 Jahren schon einmal auf dem Stellplatz waren. Wir wollen heute nachmittag noch nach Venedig und lassen dabei das Wohnmobil auf dem Stellplatz in Punta Sabbioni. Von dort geht eine öffentliche Schiffslinie alle 1/2 Std. nach Venedig an den Markusplatz.

Unterwegs queren wir die Piave noch auf einer wackeligen Pontonbrücke, die 1,00 € Gebühr kostet, aber es geht alles gut und so kommen wir am späten Vormittag auf dem Stellplatz an. Von Sabbioni aus mit dem Schiff gibt es eine Tageskarte für 20,00 € und damit können wir in Venedig alle öffentlichen Schiffsverkehr nutzen. In Venedig hat es erwartungsgemäß eine Unmenge von Menschen am Markusplatz und drumherum, also nehmen wir das Traghetto und fahren so den Canale Grande in Richtung Norden von Haltestelle zu Haltestelle. In der Nähe der Rialtobrücke steigen wir aus, laufen ein Stück und trinken gemütlich in einem Hinterhof ein Tässchen Kaffee und gehen dann über die Rialtobrücke zur nächsten Haltestelle, wo wir wieder einsteigen und bis zum Bahnhof weiterfahren. Von dort geht es dann an der westlichen Seite von Venedig wieder entlang bis zum Markusplatz. Damit haben wir einen schönen Überblick über die Stadt. In die engen Kanäle kommt man sowieso nur mit dem Wassertaxi oder mit den Gondolieren hinein, was wir aber angesichts der Menschenmenge nicht machen wollten, da selbst die Gondeln in den Kanälen im Stau gesteckt haben. Wir hatten auf jeden Fall einen schönen Nachmittag in Venedig und sind am Abend wieder nach Punta Sabbioni zurück gefahren.


14.04.2017 Chioggia

Da wir am Karfreitag nicht im Trubel von Venedig untergehen wollten, sind wir um die Lagune von Venedig herumgefahren und unser letztes Ziel an der Adria ist Chioggia. Chioggia ist ähnlich wie Venedig eine Inselstadt, aber natürlich viel kleiner, aber auch mit Kanälen durch die Stadt und es ist im ursprünglichen Teil eine alte Fischerstadt und im östlichen Bereich eine moderene Bäderstadt mit vielen Campingplätzen und Badestränden. Wir finden in Chíoggia kurz vor der Altstadt einen Stellplatz auf einem ausgewiesenen Parkplatz, von dem wir bequem mit dem Rad in die Stadt kommen. Chioggia hat seinen Reiz mit kleinen Gassen, einer großzügen Hauptstrasse und ist auf insgesamt 3 Inseln gelegen. Und es gibt unheimlich viele Fischerboote. Ich weiss garnicht, ob überhaupt soviele Fische in der Adria schwimmen, wie die mit Ihren Booten herausholen wollen. Aber es gibt auch einen urigen Fischmarkt, der allerdings nur am Vormittag bestückt ist. Also schauen wir uns am Nachmittag die Stadt an und heben uns den Fischmarkt auf den nächsten Vormittag auf. Die Nacht war einigermassen ruhig, obwohl hinter unserem Stellplatz das Busdepot der Stadt war.


15.04.2017  Chioggia - Lamon (bei Feltre)

Es ist Samstagvormittag und wir fahren mit dem Fahrrad nochmal in die Altstadt von Chioggia. Wir wollen uns noch den Fischmarkt ansehen, was hier am Vormittag hochinteressant ist. Alle Arten von Fisch und Muscheln kann man hier finden und die Einheimischen kaufen kräftig ein. Ein italienischer Fischmarkt ist immer wieder ein Erlebnis. Wir kaufen auch noch etwas Fisch für das Abendessen. Aber dann starten wir doch langsam auf unseren Heimweg. Es geht von Chioggia über Padua nach Citadella, einer kleinen Stadt, die komplett von einer hohen Stadtmauer umschlossen ist und nur über vier Tore erreicht werden kann. Hier machen wir Pause und ich mache einen Spaziergang in die Stadt. Dann geht es weiter über Castellfranco in das Tal der Piave bis nach Feltre, wo wir eigentlich übernachten wollten, aber dicht am Stellplatz findet ein Volksfest statt, so dass es  uns dort zu unruhig und zu laut ist. Wir fahren weiter bis nach Lamon, einem kleinen Bergort hoch über dem Tal und finden dort einen schönen ruhigen Stellplatz, auf dem nur noch ein ital. Womo steht. Hier gibt es dann am Abend den Fisch aus Chioggia und wir machen uns einen gemütlichen Abend.


16.04.2017 Lamon - Kressbronn

In der Nacht hat es geregnet, aber es klart schon wieder auf, so dass wir bei unserem Start schon wieder blauen Himmel haben. Wir fahren von Lamon nach St. Martin am Sismunthsbach über den Passo Rolle nach Auer in Südtirol. Landschaftlich eine herrliche Strecke und wenig Verkehr. Eigentlich wollten wir ja erst am Ostermontag zu Hause wieder ankommen, aber der Wetterbericht sagt zunehmend schlechtes Wetter voraus, so dass ich meinen Plan, im Vintschgau nochmals zu übernachten aufgebe und heute doch direkt nach Hause fahren werde. Obwohl in Bozen und Meran noch schönstes Wetter ist, wird es in Richtung Reschenpass zunehmend schlechter und auf dem Reschenpass fallen schon die ersten Schneeflocken. Wir kommen aber noch gut voran und als wir dann von Landeck nach St. Anton kommen sehe ich schon die Schilder, " Winterausrüstung erforderlich". Ich will aber noch über die Passstrasse am Arlberg fahren, habe auch die Winterreifen drauf, was uns dann aber auf dem Arlberg erwartet hätte ich nicht gedacht. Dichtes Schneetreiben, schneebedeckte Fahrbahn und schlechte Sicht. Also nichts wie durch und wieder hinab ins Klostertal, wo es in Bindfäden regnet. So beenden wir dann eine Reise in den Süden mit schlechtestem und kaltem Wetter auf der Heimfahrt, was uns aber nicht mehr kränkt, da wir eine wunderschöne Woche hinter uns haben.